Gemeindeschwester plus

Gemeindeschwester plus

Die Landesregierung Rheinland-Pfalz startete am 1. Juli 2015 mit dem Modellprojekt Gemeindeschwesterplus ein neues Angebot für hochbetagte Menschen, die noch keine Pflege brauchen, sondern Unterstützung und Beratung in ihrem aktuellen Lebensabschnitt. Damit setzt Rheinland-Pfalz als erstes Bundesland einen Beschluss der Arbeits- und Sozialministerkonferenz (ASMK) aus dem November 2014 um. Dieser ASMK-Antrag empfiehlt Bund und Ländern, als ein wichtiges Element im Vorfeld von Pflege das „Kümmern“ stärker zu beachten.

v.l.n.r: Anika Becker, Ute Franz und Angela Thomas

Das Modellprojekt Gemeindeschwesterplus schließt eine Lücke der Unterstützung und Beratung, die von den Partnerinnen und Partnern im Gesundheitswesen und in der Pflege so – auch aufgrund leistungsrechtlicher Vorgaben – nicht geschlossen werden kann. Das Projekt trägt unter dem Aspekt des Kümmerns einem erkennbaren Unterstützungsbedarf vieler alter Menschen Rechnung. Wichtig ist, dass die Gemeindeschwesterplus nicht zu Fragen der Pflege berät und keine Leistungen erbringt, die bereits heute von ambulanten Pflegediensten oder anderen geeigneten Anbietern erbracht und von den Pflegekassen finanziert werden.

Das Land fördert das Modell in dem Erprobungszeitraum von dreieinhalb Jahren zu 100%.

In der Implementierungsphase von Juli 2015 bis Dezember 2016 werden die ausgewählten kommunalen Gebietskörperschaften wissenschaftlich eng begleitet.

Flyer der Gemeindeschwesterplus


Aufgaben der Gemeindeschwesterplus

Die Gemeindeschwesterplus wird die Menschen nach deren vorheriger Zustimmung zuhause besuchen und sie individuell beraten: zum Beispiel darüber, welche Angebote und sozialen Kontakte zur Stärkung der Selbständigkeit vor Ort genutzt werden könnten und welche präventiven Vorkehrungen getroffen werden könnten, um Pflegebedürftigkeit möglichst lange zu vermeiden. Ziel ist, die Selbstständigkeit hochbetagter Menschen in Rheinland-Pfalz lange zu erhalten.

Mit diesem präventiven Hausbesuch trägt die Gemeindeschwesterplus auch dazu bei, die regionalen Netzwerke und sozialen Unterstützungssysteme – zum Beispiel von Kirchen- und Ortsgemeinden aber auch die Nachbarschaften – zu stärken und engmaschiger zu knüpfen. Sie wird Hinweise an die Kommune geben können über die Stärken und Schwächen sozialer Netze, über den Bedarf an sozialen Treffpunkten und weiteren Unterstützungsangeboten. Sie wird feststellen, wo vorhandenes zivilgesellschaftliches Engagement Unterstützung und Begleitung braucht, aber auch, wo bürgerschaftliches Engagement stark und selbstverantwortlich handelt.

Dieses vernetzte Wirken der Gemeindeschwesterplus wird dazu beitragen, dass noch fehlende Angebote initiiert werden. Die Kommunen – aber auch die Anbieter von Diensten, Unterstützungsangeboten oder Leistungen – erhalten wichtige Hinweise und Impulse für die Gestaltung und Weiterentwicklung der sozialen Räume für ein gutes und selbstbestimmtes Leben auch im hohen Alter.

Quelle: http://msagd.rlp.de/gemeindeschwester-plus/


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